Am 15. August starb Dr. Franz von Hammerstein kurz nach Vollendung seines 90. Geburtstages. Sein Tod bewegt uns in der Stiftung West-Östliche Begegnungen sehr. Wir haben mit ihm einen lieben treuen Freund und einen wichtigen Berater und Begleiter verloren.
Mit großer Hochachtung erinnern wir uns daran, wie er sich aus seiner leid- und gefahrvollen persönlichen Erfahrung und aus seinem christlichen Glauben heraus auch durch politische Umstände nicht beirren ließ, den Weg zu den Menschen zu suchen, an denen Menschen aus unserem Volk so furchtbare Verbrechen begangen hatten.
Dankbar denken wir daran zurück, wie er 1994 trotz vieler anderer Verpflichtungen und Aufgaben den Vorsitz des Vorstands der neu gegründeten Stiftung zu übernehmen. In der damaligen Situation von politischen Umbrüchen und Neuanfängen war das ein entscheidender Schritt für die Stabilität und den Beginn der Stiftung und der Umsetzung ihres Anliegens.
Wir haben auch nach seinem zehnjährigen Dienst als Vorsitzender des Vorstands immer wieder gespürt, wie sehr ihm das Anliegen der Stiftung, Begegnung, Verstehen und Versöhnung mit Menschen in der ehemaligen Sowjetunion zu fördern, persönlich am Herzen lag. Bis zu diesem Jahr nahm er an Sitzungen des Vorstands teil und besuchte Veranstaltungen, die der Stiftung wichtig waren, wie z. B. im Juni 2011 das Gedenkkonzert in der Philharmonie anlässlich des 70. Jahrestages der Überfalls auf die UdSSR.
Aus dem Jahr 2008 bleibt uns die visuelle Erinnerung an die Jubiläumsfeier „15 Jahre Stiftung West-Östliche Begegnungen“ im Internationalen Club des Auswärtigen Amtes, der Herr von Hammerstein gemeinsam mit den beiden Vorsitzenden der Stiftung Herrn Dr. Domke und Herrn Prof. Füssel aus der ersten Reihe folgte.
Wir nehmen in tiefer Trauer Abschied und werden mit seinem Vermächtnis die Arbeit der Stiftung weiter gestalten.
Stiftung West-Östliche Begegnungen
Berlin, im August 2011